BARF
Biologisch artgerechte Rohfütterung
Der Auslöser war, dass unser erster Hund Luzie begann am (Trocken-)Futter herumzumäkeln. Wir haben das Futter mit einer anderen Sorte gemischt,
andere Sorten gefüttert, das Futter wurde mit selbstgekochter, salzfreier Geflügelbrühe übergossen usw. Nach kurzer Zeit immer wieder
das Gleiche:
der Futternapf wurde hungrig gestürmt, die Nase reingesteckt, das Futter wurde im Napf nach Leckerem durchstöbert und, der Hunger treibt's rein,
ein Teil davon gefressen.
Zu dieser Zeit berichtete eine Bekannte, die einen Hund aus einer spanischen Auffangstation hatte, von den sensationellen
Verbesserungen der entzündeten Haut durch die Umstellung der Fütterung nach der BARF-Methode. Zusätzlich stieß ich auf das Buch
Katzen würden Mäuse kaufen von Hans-Ulrich Grimm, KNAUR-Verlag.
Damit war für mich klar, dass ich einen Versuch mit Barfen unternehmen würden. Durch Recherche im Internet fand ich die Seite von Swanie Simon, der
Koryphee des Barfens im deutschsprachigen Raum. Ihr Konzept und ihr kleiner, aber umfassender Ratgeber mit Tabellen, Ernährungspläne, Literatur-
und Linktipps überzeugte mich und so starteten wir in ein neues Ernährungszeitalter.
Unser Dackel fraß wieder mit Begeisterung, er wurde "spritziger".
Und auch finanziell rechnete sich die Umstellung. Die Rohfütterung ist sogar einige, wenn auch nicht viele, Euro günstiger als die Ernährung mit
Trockenfutter. Zugegeben, etwas mehr Zeit nimmt es schon in Anspruch als Trockenfutter abzuwiegen und in den Napf zu schütten. Auch sollte man etwas
Kapazität in Kühl-und/oder Gefrierschrank haben, je nachdem, für welchen Zeitraum man sich bevorratet.
Zum Fleisch gesellen sich beim Barfen noch Innereien, fleischige Knochen, Pansen und /oder Blättermagen, Gemüse, Obst und Milcherzeugnisse. Es gibt auch eine Barfvariante, bei der zusätzlich Getreide verfüttert wird. Angereichert wird das Futter mit Öl, gemahlenen Algen, Hagebuttenpulver (nach Bedarf) und Kräutern, außerdem gibt es einmal pro Woche ein rohes Ei. Das Fleisch kann man teilweise durch Fisch ersetzen; bis auf Schwein sind alle Fleischsorten erlaubt, von einer Fütterung ausschließlich mit Geflügelfleisch sollte man absehen.
Wichtig zu wissen ist, dass der Hund alle Anteile des Futters braucht, aber nicht in jeder Mahlzeit. Wenn der Pansenanteil nicht täglich, sondern zweimal pro Woche gefüttert wird, ist das okay, ebenso wenig braucht der Hund jeden Tag Gemüse. Wichtig ist nur, dass die benötigten Mengen innerhalb einer Woche verfüttert werden. In unserer eigenen Ernährung machen wir das auch nicht anders. Auch Menschen benötigen Anteile an Vitaminen, Mineralien, Fetten, eine bestimmte Kalorienanzahl. Dennoch würde keiner auf die Idee kommen zu sagen, dass die menschliche Ernährung zu kompliziert sei und man, um nichts falsch zu machen, auf komprimierte Expeditions- oder Astronautennahrung zurückgreift, die alles Lebensnotwendige enthält.
Wir beziehen unser tierisches Hundefutter von der Schlachterei Fülscher in Seestermühe. Der einzige Nachteil: die Ware muss abgeholt werden.
Da es dort jedoch auch sehr gutes Fleisch für den menschlichen Verzehr zu Direktverkaufspreisen gibt, lohnt sich die Fahrt gleich doppelt:
Hund und Mensch sind versorgt und zufrieden!
Inzwischen gibt es viele Firmen, die Fleisch oder auch komplette Barf-Mahlzeiten frisch oder tiefgekühlt frei Haus liefern. Auch Fleischereien haben den Trend erkannt und beschaffen Ihnen auf Vorbestellung Fleisch für ihren Hund. ⇑
Futterplan unserer sehr aktiven Annabell, knapp 7kg (Zielgewicht)
Es wird unterschiedenn nach ⇑
- Muskelfleisch
- Knochen
- Innereien
- Pansen
- Kehlkopf
- Obst
- Gemüse
- Ergänzungsstoffe
- Öle
- Milcherzeugnisse
(Joghurt, Quark, Hüttenkäse, Buttermich) - Kräuter
Quellen (Beispiele)
Schlachterei Fülscher in Seestermühe. Auf der Webseite der Fülscher Fleisch KG im Kopfmenü Hundefutter
anklicken. Die Ware muss abgeholt werden.
Kräuter und andere Zusatzstoffe
Lunderland-Tierfutter GmbH oder
Dragonspice Naturwaren
Siehe Links! ⇑